Bundeskartellamt gibt den Zusammenschluss der Kliniken Friedrichshafen und Tettnang frei
14.11.2014
Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben des Klinikums Friedrichshafen, die Klinik Tettnang zu erwerben, frei gegeben.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass den Patienten im Marktgebiet Friedrichshafen auch nach dem Zusammenschluss, durch die umliegenden Krankenhäuser in Überlingen, Ravensburg und Lindau, Ausweichalternativen zur Verfügung stehen. Eine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs infolge der Übernahme ist deshalb nicht zu erwarten.“
Das städtische Klinikum in Friedrichshafen ist mit 370 Betten das größte Krankenhaus im Landkreis Bodenseekreis. Es ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit vierzehn Planabteilungen. Die Klinik Tettnang ist mit 140 Betten ein Krankenhaus der Grundversorgung mit sieben Fachabteilungen und gehört bislang zur privaten Waldburg-Zeil-Gruppe.
Der Zusammenschluss führt einerseits zu einer starken gemeinsamen Marktposition der Kliniken Friedrichshafen und Tettnang in der Region Friedrichshafen. Andererseits haben die Ermittlungen gezeigt, dass mit dem Helios Spital in Überlingen, der Oberschwabenkliniken in Ravensburg und auch der Asklepios Klinik im bayerischen Lindau, Wettbewerber in der näheren Umgebung vorhanden sind, die einen ganz erheblichen Einfluss auf das Patientenverhalten im westlichen bzw. östlichen Teil des Marktgebietes haben. Mit einem Abbau des Leistungsumfangs oder der Qualität der Behandlungen in den Kliniken Friedrichshafen und Tettnang wären erhebliche Abwanderungen von Patienten verbunden, die sich nachteilig auf den Umsatz und auch auf das Betriebsergebnis auswirken würden. Hinzu kommt, dass sich die Breite des Leistungsangebots der beiden Kliniken deutlich voneinander unterscheidet und das Klinikum Friedrichshafen einen wesentlichen Teil seines Umsatzes mit Patienten erzielt, die nicht in der Klinik Tettnang behandelt werden können.