Rheinkalk gibt Zusammenschlussvorhaben auf
13.11.2012
Die Rheinkalk GmbH, Deutschlands größter Anbieter auf den Märkten für Kalkstein und für Branntkalk, hat aufgrund von ernsthaften wettbewerblichen Bedenken des Bundeskartellamts den Erwerb des Kalksteinwerks Warstein aufgegeben.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Rheinkalk hat bereits heute einen Marktanteil von über 60 % auf dem Regionalmarkt West für Branntkalk. Diese Position hat Rheinkalk vor allem durch sehr umfangreiche Abbaurechte für Kalkstein, dem wichtigsten Rohstoff für die Herstellung von Branntkalk, abgesichert. Nach unseren vorläufigen Erkenntnissen hätte Rheinkalk durch den Erwerb des Kalksteinwerkes Warstein seine marktbeherrschende Stellung weiter ausgebaut.“
Das Zielobjekt Kalksteinwerk Warstein betreibt einen Kalksteinbruch in unmittelbarer Nähe zu dem Unternehmen Calcis, einem der wenigen Wettbewerber zu Rheinkalk auf dem Regionalmarkt West für Branntkalk. Calcis bezieht schon seit Jahren seinen Kalkstein ganz überwiegend vom Kalksteinwerk Warstein. Nach dem Zusammenschluss hätte dieser Wettbewerber seinen Rohstoffbedarf künftig nur unter erheblich schwierigeren und kostenungünstigeren Bedingungen decken können. Nach der vorläufigen Auffassung des Amtes hätte dies die Position von Calcis auf dem Markt für Branntkalk erheblich geschwächt und damit gleichzeitig die überragende Marktstellung von Rheinkalk abgesichert.
Rheinkalk ist auch auf dem vorgelagerten Markt für Kalkstein im Markt West mit einem hohen Marktanteil und einem großen Abstand zu seinen mittelständischen Wettbewerbern vertreten. Nach der vorläufigen Auffassung des Amtes hätte Rheinkalk durch den Erwerb des Kalksteinwerks Warstein weitere Marktanteile erworben und seine überragende Marktstellung ausbauen können.