Douglas darf Parfümerie Akzente übernehmen

25.07.2018

Das Bundeskartellamt hat die Fusion zwischen Douglas und Parfümerie Akzente freigegeben. Douglas ist Teil der CVC-Gruppe und betreibt 456 Parfümerie-Filialen in Deutschland sowie den gleichnamigen Online-Shop. Parfümerie Akzente betreibt 27 stationäre Filialgeschäfte sowie den Online-Shop parfumdreams. Während Douglas das führende Parfümerieunternehmen in Deutschland ist, verfügt Akzente insbesondere im Onlinehandel über eine bedeutende Marktposition.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: Im Handel mit Parfümerieprodukten ist, wie in anderen Bereichen des Handels, eine zunehmende Verschmelzung des Einkaufserlebnisses vor Ort mit dem Onlinehandel zu beobachten. Für viele Händler wird der Vertrieb über das Internet immer wichtiger. Durch den Erwerb der Parfümerie Akzente wächst der Marktanteil von Douglas im Online-Bereich beachtlich. Der Verhaltensspielraum des fusionierten Unternehmens wird aber durch starke Wettbewerber weiterhin hinreichend beschränkt.

Der Zusammenschluss betrifft in erster Linie den Absatzmarkt für Parfümerieprodukte des Prestige-Segments. Dieser zeichnet sich durch höherpreisige Produkte mit entsprechender Aufmachung aus, die normalerweise in Parfümerien oder den Parfumabteilungen von Warenhäusern vorzufinden sind. Die Waren des Prestige-Segments werden von den Herstellern ganz überwiegend mittels selektiver Vertriebssysteme (so genannte „Depotverträge“ mit autorisierten Händlern) vertrieben. Nach den Ermittlungen können aber auch nicht autorisierte Händler Originalprodukte in großen Mengen beschaffen, insbesondere über den sogenannten „grauen Markt“.

Das Bundeskartellamt konnte offen lassen, inwieweit stationärer Handel und Onlinehandel mit Parfümerieprodukten inzwischen einen einheitlichen Markt im wettbewerbsrechtlichen Sinne darstellen, da das Fusionsvorhaben auch bei getrennter Betrachtung im Ergebnis freizugeben war. Im Onlinehandel mit Parfümerieprodukten des Prestige-Segments liegen die Marktanteile der Beteiligten bundesweit nach der Fusion zusammen bei unter 35 Prozent, während der Wettbewerber Amazon mit seiner eigenen Retail-Sparte auf bis zu 15 Prozent kommt. Weitere wichtige Wettbewerber sind Flaconi und Notino. Über den Amazon Marketplace, auf dem eine Vielzahl an Dritthändlern handeln, werden weitere bis zu 30 Prozent abgesetzt. Die Fusion führt vor diesem Hintergrund nicht zu einer erheblichen Behinderung wirksamen Wettbewerbs.

Im stationären Handel mit Parfümerieprodukten des Prestige-Segments liegen die Umsatzanteile von Douglas und Parfümerie Akzente bundesweit zusammen bei ca. 25-30 Prozent. Im stationären Handel geht das Bundeskartellamt allerdings von lokalen Markträumen aus. Die 27 stationären Filialen von Akzente liegen überwiegend in Süddeutschland. In diesen Markträumen kommt es durch die Fusion ebenfalls nicht zu einer erheblichen Behinderung wirksamen Wettbewerbs, da es hier auch nach der Fusion noch genügend Wettbewerber-Filialen gibt, u.a. Kaufhof, Karstadt, Drogeriemarkt Müller und diverse lokale Parfümerien. Wettbewerbsdruck geht zudem von den Drogeriemarkt-Ketten dm und Rossmann aus. Teilweise liegen Märkte mit einem jährlichen Umsatzvolumen von unter 15 Mio. Euro vor, auf die eine Untersagung von Gesetzes wegen nicht gestützt werden kann.

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